Iwan Wenger

Wie im letzten Info 2/01 kurz erwähnt, plane ich anlässlich
des Trainingslagers 2001 etwas ganz Besonderes. Dank meinen guten Kontakten
nach Russland und speziell nach St. Petersburg, konnte ich eine russische
Juniorenmannschaft kennen lernen. Diese Mannschaft belegte letztes Jahr
den 4. Rang in der russischen Landesliga (Interregional). Die Junioren
haben alle Jahrgang 1987 und entsprechen damit jahrgangsmässig unserer
JD-Mannschaft.
Bei meinem Trainingsbesuch in St.Petersburg kam mir
spontan die Idee, diese Mannschaft in unser Trainingslager in Buochs einzuladen
und ich fragte mal an, ob dies eventuell möglich sei. Da die Mitglieder
dieser Mannschaft an der gleichen Sportschule sind, ist es auch möglich,
die Junioren für diese Zeit von der Schule freizustellen. Auch der Transport
in die Schweiz sollte möglich sein.
Also machte ich mich daran, die entsprechend verantwortlichen
Personen in unserem Verein und der Gemeinde Buochs für dieses Vorhaben
zu begeistern. Aufgrund der einheitlich positiven Einstellung zu diesem
Projekt reiste ich kurzerhand über Ostern nach St. Petersburg, um die
Mannschaft und die Vereinsverantwortlichen zu treffen.
Kaum in St.Petersburg angekommen, telefonierte ich
mit der Sportchefin und verabredete mich auf den Ostersamstag zu einem
Spielbesuch. Also reisten Christine Lässer und ich mit der Metro vom berühmten
Newski Prospekt im Zentrum der Stadt zur Metrostation Pionierskaya im
Norden und trafen uns ausserhalb der Metrostation im dichten Schneetreiben
mit der Sportchefin. Mit ihrem LADA fuhren wir dann in die Sporthalle.
Dort verfolgten wir zuerst ein Spiel der etwas jüngeren Junioren von St.
Petersburg. Anschliessend spielte dann die besagte Mannschaft, welche
uns ins Trainingslager begleiten würde.
Was gleich auffällt, ist der Einsatz, welcher auf
dem Spielfeld erbracht wird. Allerdings scheint die Spielweise deutlich
weniger technisch als bei uns. Nur einzelne Spieler ragen nicht bloss
durch Kampfgeist und Körpereinsatz sondern auch durch gute Technik heraus.
Auch der Umgang zwischen Trainer und Spielern ist wesentlich intensiver
(vor allem von Trainerseite her). Allerdings ist der Trainer Oleg Pishkin
eine eher ruhigere Natur.
Kurz und gut, die Junioren aus St. Petersburg haben
ihr Spiel überlegen gewonnen. Nach dem Spiel gingen wir in die enge Garderobe
und überbrachten - na was schon - Schweizer Schokoladeneier, welche der
Mannschaftskapitän Anatoli dankend entgegennahm. Nach dem Duschen konnten
die Junioren noch einige Fotos von Buochs, der Halle und der Unterkunft
sowie von einigen Spielern von Grün-Weiss anschauen. Das Interesse war
selbstverständlich gross.
Anschliessend besprachen wir diverse Details wie Anreise,
Visas für die Schweiz, Trainingszeiten, Ausflüge, Essen und die von mir
so sehr geschätzte Disziplin während des Lagers. Auch Themen wie die Verständigung
untereinander, Schlafenszeiten usw. zeigten sehr schnell auf, dass wir
uns sicherlich auf einen interessanten Versuch einlassen werden.
Sicherlich werden wir einige Problemchen während
des Lager erleben. Was von allen Beteiligten gefordert sein wird, ist
ein offener Geist, ohne dumme Vorurteile und Ängste. Wir müssen alle mit
der nötigen Feinfühligkeit und dem Bestreben, einander kennen lernen zu
wollen in dieses Lager gehen. Dann bin ich überzeugt, dass wir den völkerverbindenden
Effekt, welcher der Sport haben kann, auch in unserem bescheidenen Rahmen
erleben können. Dann wäre das Lager und dieser Versuch für mich ein Erfolg.
Es sei gesagt, dass soweit alle Details besprochen
sind, allerdings gibt es trotzdem noch einige Hürden zu überwinden bis
zum Trainingslager. Es ist also noch keineswegs sichergestellt, ob uns
die Junioren von St.Petersburg effektiv ins Trainingslager begleiten werden.
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